Heimspiel für Zauberer Phil – das Senftöpfchen kocht
Es war ein Fest im familiären Rahmen: Das Kölner Kabaretttheater „Senftöpfchen“ war bis auf den letzten Platz gefüllt. Familie, Freunde, Geschäftspartner und Zauberkollegen freuten sich auf eine Premiere der besonderen Art. Denn Phil Schmitz hatte an einem neuen Programm gefeilt und zu einer Sneak Preview eingeladen. Für das mitschneidende Kamera- und Ton-Team von Raabe Live wurden manche Szenen wiederholt – und die Gäste machten vorbildlich mit.
Gute Zauberer brauchen gutes Material: nicht nur auf der Bühne, sondern auch für die Öffentlichkeit. Was lag also näher, als den Profi-Trupp von Raabe Live mit ausgesuchtem Publikum zu kombinieren? „Ehrlich gesagt: Dass ich 99 Prozent von euch kenne, macht mich eher noch aufgeregter“, gab Phil offen zu. Fehler passierten ihm trotzdem nicht. Dafür übten die Gäste mit wachsender Begeisterung verschiedene Formen von Applaus (der höfliche fiel am schwersten), staunende Ahs und Ohs…während die Lacher von Anfang an komplett spontan waren.
Staunen und Lachen – Illusionisten können auch Comedy
Zu lachen gab es nämlich viel. Dem Publikum wurde vorab von Comedian (und Zauberkollege) Erasmus Stein ordentlich eingeheizt, bevor Phil nicht nur eine Reihe neuer Illusionskunststücke, sondern auch kurzweilige Einlagen abfeuerte. Sogar den angeblichen Gastzauberer namens Nudella, der „noch nie in Las Vegas aufgetreten ist“, dafür aber wohlkalkuliert seine Rolle übertrieb, spielte er selbst.
Besonders virtuos inszenierte Phil das vorgebliche Scheitern seiner Tricks: Manche Nummer führte er absichtlich wie verunglückt auf – nur um die scheinbar naheliegende Auflösung sofort wieder zur Illusion werden zu lassen. Das Spiel mit Verschwinden und Auftauchen, dem Offensichtlichen und Unsichtbaren verkoppelte er zu regelrechten Trickgeschichten mit mehreren Plot-Twists hintereinander. Spätestens zur Pause wurde der Applaus im Publikum nicht mehr geübt – das Senftöpfchen kochte förmlich über.
Bilder, die Lust auf mehr machen
Selbst die Regieanweisungen, wenn etwa ein Take wiederholt wurde, wurden locker in die Bühnenshow integriert. Und die Mitmach-Zuschauer in den vorderen Sitzreihen staunten noch einmal extra, denn sie waren in die Tricks selbstverständlich nicht eingeweiht. Wer demnächst einen kleinen Eindruck von Phils Zauberei erhalten möchte: Die Illusionen machen Lust auf mehr und die Atmosphäre kann man förmlich greifen. Nur die Raumtemperatur in dem kleinen, ehrwürdigen Theater – die lässt sich höchstens erahnen.
Mit dem neuen Programm geht Phil demnächst auf Tour. Manche Nummern sind von seinen Auftritten auf Kreuzfahrtschiffen inspiriert – bekanntermaßen ein anspruchsvolles Publikum, das Unterhaltung sehr schätzt. An Land gibt es neben der kürzeren Anfahrt noch einen Vorteil: man kann nach Herzenslust mit den Füßen trampeln, ohne dass der Boden wankt.