Phil Schmitz ist nicht nur bei Raabe Live fest im Organisations-Team, sondern gleichzeitig ein gerne gebuchter eigener Act – und zwar als Zauberer. Weil seine Missionen häufig auf Kreuzfahrtschiffen stattfinden, kann es vorkommen, dass wir ein paar Wochen am Stück auf seinen Einsatz verzichten müssen. Dann versetzt er Passagiere jeden Abend ins Staunen: in der Karibik oder im Nordmeer – und nicht selten in richtig großen Theatersälen.
Ein Passagierschiff als Arbeitsort ist vergleichbar mit einer schwimmenden Stadt. Moderne Kreuzfahrtschiffe verfügen tatsächlich über eigene Theater, die bis zu tausend Personen aufnehmen können. Wenn man bedenkt, dass das größte Kreuzfahrtschiff der Welt (inklusive Crew) Platz für das Zehnfache dessen vorhält, kann man sich gut vorstellen, dass diese Säle auch voll werden. Überhaupt ist an Deck rund um die Uhr etwas geboten, denn Touristen lieben Erlebnisse – gerade an Tagen auf hoher See, wo andere Attraktionen fehlen.
„Mein Arbeitstag an Bord ist anspruchsvoll“, berichtet Phil. „Neben dem großen Show-Theater befinden sich auf einem Kreuzfahrtschiff bis zu einem Dutzend Restaurants – und auch an Deck ist immer etwas los.“ So endet der typische Arbeitstag meist erst gegen Mitternacht – und da hat der Zauberer häufig ein Pensum hinter sich, das die meisten Acht-Stunden-Tage übertrifft. Erstaunlich lange Wege inklusive. Auch Wochenenden gibt es nicht auf dem Schiff – jeder Reisetag ist Arbeitstag.
Lange Arbeitstage, wo andere Urlaub machen
Zu den Auftritten gehört neben sorgfältiger Vorbereitung auch die Zusammenarbeit mit der Bühnentechnik und ein passendes Showkonzept. „Die Bühne eines Theatersaals ist beeindruckend“, erklärt der Zauberprofi, „und Kreuzfahrtschiffe sind in dieser Hinsicht mit jeder denkbaren Technik ausgestattet.“ Seine letzte größere Fahrt ging bis nach Mittelamerika und dauerte mehrere Wochen inklusive vieler Seetage auf dem Atlantik. „Da braucht man schon ein vielseitiges Programm mit wechselnden Attraktionen – und die wollen gut eingeübt werden.“
Ein Einsatz der besonderen Art war die Schiffstaufe der Mein Schiff 7, die im Juni über die Bühne ging. Das neueste Gefährt der TUI-Flotte wurde mit zweieinhalbtausend feiernden Gästen in der Kieler Förde offiziell in Dienst genommen. Ein großes Rahmenprogramm mit Drohnenshow, Choreografie und Live-Acts wurde auch vom Ufer aus begeistert aufgenommen; danach ging es zur Tauffahrt nach Norwegen.
Aber hat ein Zauberer an Bord nie frei? Schon, aber zu anderen Zeiten. „Schön ist, dass ich immer lange ausschlafen kann“, lächelt Phil, „und natürlich gehe ich auch mit an Land, wenn wir ankern – da sind die Passagiere ohnehin kaum auf dem Schiff. Weil ich mit der Crew in engem Kontakt bin, erfahre ich nebenbei die besten Insider-Tipps für einen gelungenen Landgang.“